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1. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 107

1877 - Oldenburg : Stalling
- 107 ein Blitz einschlug und das Feuer der Begeisterung zu hellen Flammen anfachte. Die alte Hoffnung der Polen auf Frankreichs Untersttzung steigerte die Kampflust. Da erschien im October 1830 ein Befehl des Kaisers, das polnische Heer auf den Kriegsfu zu setzen. Man frchtete, da dasselbe als Vorhut gegen Frankreich verwandt, und Polen von russischen Truppen besetzt werden sollte. Die Verschworenen, der Be-vlkerung der Hauptstadt gewi, beschlossen die Ausfhrung ihres Planes.*) Zwar hatte man eine dunkle Kunde von der Verschwrung, und der Grofrst Konstantin war nicht ohne Warnung geblieben. Am 29. November Abends sechs Uhr wollte man losschlagen. Die Russen waren in der grten Sorglosigkeit. Whrend ihre Offiziere sich in Theatern oder in Gesellschaften befanden, und die Soldaten in den Kasernen sich selbst ber-lassen waren, hatte der Grofrst Konstantin den Abend in seiner gewohnten Umgebung auf seinem Lustschlosse Belvedere heiter begonnen, ohne die mindeste Gefahr zu ahnen, als sich pltzlich das Ungeteilter entlud. Die Verschworenen hatten die Rollen bertheilt; ein Theil hatte die Ermordung des Vice-knigs, ein anderer die Erstrmung des Zeughauses, ein drit-ter die berrumpelung der Kaserne bernommen. Das An-znden eines am Ende der Stadt gelegenen Brauhauses sollte das Signal fem. Unter dem Rufe: Tod dem Tyrannen!" strzten gegen zwanzig Verschworene nach dem Belvedere, tdteten den Viceprsidenten und einen General, der dem Grofrsten hnlich sah, und wollten schon in Constantms Gemach dringen, als dieser durch die Geistesgegenwart seines Kammerdieners gerettet ward, der die Thr verriegelte und seinen Gebieter in einer Dachkammer in Sicherheit brachte. Constantin, von dem Vorfall aufs uerste erschreckt, verlie auf geheimen Wegen das Schlo und die Stadt. Whrend die Verschworenen die Rettung Constantms als ein Unglck ansahen, scheiterte auch die Entwaffnung der russischen Re-gttnenter, die sich vor ihren Kasernen in Schlachtordnung auf-gestellt hatten. Aber die Hauptsache, die Erstrmung des *) Wie unvorsichg man dabei verfuhr, beweist der Umstand, da am Lustschlosse des Grofrsten ein Zettel angeschlagen ward: ,.Bon Neujahr an zu vermiethen!"

2. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 410

1877 - Oldenburg : Stalling
410 auszubeuten. Da lag in einer durch Hopfen und Bume gedeckten Aufstellung eine Compagnie vom 95. Regiment und ein Zug Pioniere vom 11. Bataillon Schon war das statt-liche Krassierregiment, das man anfangs fr ein baierisches gehalten, auf 50 Schritt herangekommen, und die kleine Schaar wollte sich schon zurckziehen, als sie, angefeuert durch die Worte ihres muthigen Lieutenants: Kinder, wollt ihr mich allein lassen?" wieder Stand nahm und nun ein so mrderi-sches Schnellfeuer erffnete, da das stolze Reiterregiment im Nu vernichtet war. Zwei Salven aus Vierpfndern thaten das Uebrige, und der Rest wlzte sich in wirrem Knuel zurck. General v. Bose, der Elsahausen genommen hatte, ging nun gegen Froschweiler vor, und hier kam der Kampf des 5. und 11. Corps eine Zeitlang zum Stehen. Als aber die Baiern von Grsdorff und eine wrtembergische Brigade von Reichshofen aus auf der Rckzugslinie des Feindes von zwei Seiten eindrangen, da war die heie Schlacht um 31 t Uhr Nachmittags entschieden. Der Feind rumte Froschweiler und zog sich nach Bsch zurck. Die Flucht der Franzosen geschah in voller Auflsung und Verwirrung, während iynen die deutsche Cavallerie auf den Fersen nachfolgte. Der Kampf war grlich gewesen. Die Franzosen hatten 10,000 Todte und Verwundete und 5000 Gefangene; die Turcos waren fast gnzlich aufgerieben, da man ihnen ihrer Scheulichkeiten wegen keinen Pardon gab. Die ganze stolze Armee war vernichtet. Ueber den Zustand derselben melden die Berichte: Bei ihrer Ankunft schlo man in Saverne (Zabern) Lden und Huser, und in Chalons kamen nur noch Trmmer an, Alles in vollster Auflsung." Aber auch die deutschen Verluste waren groß und schmerzlich. Das 5. Corps (v. Kirchbach) hatte gegen 4500 Mann verloren, das 11. (v. Bose) *) 2500, das baierische (v. d. Tann), von dem nur eine Division im Feuer gewesen, 800, die wrtem- *) General v. Bose wurde zweimal verwundet, zuerst bei Gunstett durch eine Chassepotkugel in die rechte Hfte, nachher vor Froschiveiler durch eine zweite in den rechten Fu dicht unter dem Knchel. Er lie sich auf dem Pferde verbinden und litt dann bis an die Chaussee nach Wrth.

3. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 59

1877 - Oldenburg : Stalling
Als nun nach Konstantins entschiedener Ablehnung die Hauptstadt am 26. Decbr. 1825 dem Kaiser Nikolaus huldigen sollte, beschlossen die Leiter des nrdlichen Bundes die Aus-fhrung ihres Planes. Man hatte den Soldaten vorgespiegelt, die Thronentsagung Konstantins sei ein Betrug; Nikolaus werde den angematen Tbron aufgeben, wenn er die Stimmung des Heeres kenne, dessen gerechte Wnsche dann erfllt werden wrden. Unweigerlich legten die Civilbehrden den Huldi-gungseid ab, aber ein Theil der Truppen, von den Ver-schworenen gewonnen, machte Schwierigkeiten und schritt zuletzt zu offener Emprung. Auf die Nachricht hiervon befahl Niko-laus die Garde-Sappeurs und Pioniers, auf deren Ergeben-heit er rechnen konnte, zum Schutze des Palastes herbeizu-fhren. Um die Mittagsstunde rckten die Aufrhrer unter dem Rufe: Es lebe Konstantin!" heran. Da sie die ge-troffenen Anstalten sahen, zogen sie vorber und stellten sich auf dem Platze vor dem Senatspalaste auf, indem sich unter ihre Ausrufungen zu Gunsten Konstantins nun auch noch ein anderer: Es lebe die Constitution!" mischte.*) Der Gouverneur von Petersburg, General Miloradowitsch, versuchte es, die Soldaten durch die Betheuerung, da sie getuscht seien und da Konstantin nicht Kaiser sein wolle, zu beruhigen, aber ein Pistolenschu streckte ihn nieder. Auf diese Kunde setzte sich der Kaiser selbst zu Pferde und ritt nach dem Platze, wo die Aufrhrer standen. Als wiederholte Vorstellungen bei ihnen nichts ausrichteten, gab endlich der Kaiser den Befehl zum Angriff: Karttschenschsie zersprengten bald die Rebellen, die von der einhauenden Reiterei nach allen Seiten hin ver-folgt wurden. Abends 6 Uhr verkndete ein feierliches Te Deum den Sieg und die Thronbesteigung Nikolaus' I. Ebenso glcklich wurde auch der Aufstand im Sden gedmpft. Die Untersuchung dieser Vorflle ergab, da eine weit-verzweigte Verschwrung zum Sturz der kaiserlichen Familie bestanden hatte. Nur fnf der eigentlichen Hupter wurden durch den Strang am Leben bestraft (Juli 1826), die brigen *) Die Soldaten sollen bei der Aufforderung also zu rufen, gefragt haben: wer die Constitution sei. Auf die Antwort, es sei Konstantins * Gemahlin, lieen sie dieselbe sogleich hoch leben.

4. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 146

1877 - Oldenburg : Stalling
146 In diesem Zeitraum nahm die englische Herrschaft in Asien ungemein zu. Durch das Vordringen Rulands (vgl. Ix.) und die dadurch zwischen beiden Mchten hervorgerufene Eifersucht wurden die Englnder zu einem Kriege gegen die Afghanen veranlat, unter denen sie (April 1839) den von seinen Feinden vertriebenen und zu ihnen geflchteten Schah Sudscha einsetzten. In Folge russischer Whlereien erhoben sich 1841 die Afghanen in einem allgemeinen Aufstande und rieben ein englisches Heer am Flusse Kabul vollstndig auf, wobei sich alle Schrecknisse der Flucht Napoleons aus Ru-land wiederholten. Im folgenden Jahre (1842) unternahmen die Englnder einen Rachezug, zerstrten Kandahar, Kabul und alle nur erreichbaren Drfer, verwsteten Fruchtfelder, Weinberge und Grten und metzelten nicht nur die Krieger der Afghanen, sondern auch Weiber und Kinder nieder. Dann verlieen sie diese entlegeneren Gebiete, unterwarfen aber das Gebiet der Emirs von Sind am Ausflusse des Indus, und nach schweren Kmpfen das Pendschab, das Land der Sikhs, mit der Stadt Lahore, wodurch das britische Ostindien eine festere Grenze im Nordwesten bekam Ungefhr um dieselbe Zeit verwickelte die Opiums-Frage England in einen Krieg mit China, das den von England begnstigten Opiumhandel verboten hatte. Da der Kaiser von China die Englnder aus Kanton verwiesen und allen Handel mit ihnen untersagt hatte, so erklrten die Englnder den Krieg (1840), eroberten Kanton und drangen bis Nanking vor, worauf die chinesische Regierung zum Frieden von Nan-fing (1842) genthigt wurde, in welchem sie die Insel Hong-kong an England abtrat, 6 Millionen Pfund Sterling Kriegs-kosten zahlte und fnf Hfen, darunter Kanton, dem Handel aller Nationen ffnete. Da jedoch diese Vertrge nicht geachtet wurden und der rcksichtslose Gouverneur Yeh von Kanton die Europer vielfach beleidigte, so erfolgte ein gemeinsamer Angriff der Eng-lnder und Franzosen. Kanton wurde bombardirt, die Ver-bndeten drangen siegreich vor und bedrohten den Kaiser in seiner Hauptstadt Peking. Im Juni 1858 wurde der Friede von Tientsin geschlossen, der China dem Christenthume und dem europischen Verkehr erffnete. Da die Chinesen neue

5. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 484

1877 - Oldenburg : Stalling
- 484 Am 21. Mrz 1871 wurde der erste allgemeine deutsche Reichstag erffnet. In der Erffnungsrede sprach Kaiser Wilhelm I. in Demuth den Dank gegen Gott aus fr die weltgeschichtlichen Erfolge, mit denen seine Gnade die Ein-tracht der deutschen Bundesgenossen, den Heldenmuth und die Mannszucht der Heere und die opferfreudige Hingebung des Volkes gesegnet hatte, und schlo dann mit den Worten: Mge die Wiederherstellung des deutschen Reichs fr die deutsche Nation auch nach innen das Wahrzeichen neuer Gre sein! Mge dem deutschen Reichskriege ein nicht minder glorreicher Reichs friede folgen, und mge die Aufgabe des hoheit anstrebenden katholischen Kirche und dem neuen deutschen Kaiser-thnm entbrannt. Aber wenige Monate nach der Unsehlbarkeits-erklrung, als Frankreich seine Truppen aus Rom zurckzuziehen qenthigt war (Sept. 1870), rckte ein italienisches Heer in Rom ein (20 Sept 1870), worauf sich in einem Plebiscit die groe Mehrheit des' rmischen Llkes fr den Anschlu an Italien erklrte. So brachten die deutschen Siege von 1870 den Italienern die vllige Einigung ihres Landes. Im Juli 1871 zog Victor Emauuel in Rom ein. Im Mai 1873 wurden die rmischen Klster aufgehoben. Der Papst residirt im Vatican, und es fehlt nickt an Deputationen, die den Gefangenen im Vatican" besuchen. In Deutschland hatte das neue ppstliche Dogma, gegen welches tut Mrz 1871 der Stiftspropst Dllinger, die erste wissenschaftliche Gre des katholischen Deutsch-lands, eine Erklrung abgab, eine Spaltung der katholischen Kirche in Jnsallibilisten (Neukatholiken) und Altkatholiken zur Folge. Im November 1871 genehmigte der Reichstag den Kanzelparagraphen'. der den Geistlichen verbietet, die Kanzel und ihre geistliche Stellung zu politischen Agitationen zu mibrauchen. In dem beginnenden Kampfe der katholischen Kirche gegen die Staatsgewalt erfolgte im Mrz 1872 das Schulaufsichtsgesetz, das die Aufsicht der die Schulen lediglich dem Staate zuweist, im Juli 1872 die Ausweisung des Jesuitenordens aus dem deutschen Reiche, und im Mai 1873 traten vier Kirchengesetze (die sogenannte Maigesetzgebung) in Kraft, welche die Anwendung kirchlicher Zucht- und Strafmittel begrenzten, die Vorbildung und Anstellung der Geistlichen regelten, insbesondere eine Maturitts- und eine wissenschaftliche Staatsprfung verlangten, den Austritt aus der Kirche und die Errichtung eines kniglichen Gerichtshofes fr kirchliche Angelegen-heiten betrafen- Die Auflehnung der preuischen Bischfe gegen diese Gesetze hatte ein Vorgehen der Regierung gegen dieselben zur Folge. Im December 1872 erhielten die sechs stlichen Provinzen Preuens eine neue Kreisordnung nach dem Princip der Selbstverwaltung.

6. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 16

1877 - Oldenburg : Stalling
- 16 - wurden gehalten der Vereitelung der deutschen Hoffnungen, der die Notwendigkeit der deutschen Einheit und der ferneres Ausharren im Kampfe darum. Zuletzt wurde ein eigentmliches Nachspiel geliefert. Einige Studenten blie-ben zurck und hielten in Nachahmung der Art und Weise, wie einst Luther die Bannbulle verbrannte, der einige den Vaterlandsfreunden anstige Schriften, in denen die schon beginnende Reaction vertheidigt und das Verlangen nach Eon-stitutionen verdchtigt wurde, feierlich Gericht. Die Schrift Ancillon's der Souvernett und Staatsverfassung, Kamptz's Codex der Gensdarmerie, von Haller's Restauration der Staats-Wissenschaft, endlich die Schriften des Geheimraths Schmalz, der den Tugendbund angegriffen und die Behauptung auf-gestellt hatte, das preuische Volk habe in seiner Erhebung von 1813 nur eine einfache Pflicht erfllt, etwa wie ein zum Lschen herbeieilender Feuermann, und deshalb kein besonderes Verdienst zu beanspruchen, alle diese Schriften, dazu noch die Zeichen einer knechtischen Zeit, ein Zopf, ein Corporalftock und eine Schnrbrust, wurden unter Hohn und Spott dem Feuer bergeben. Die Feier des Wartburgfestes rief die uerste Auf-regung hervor. Mehrere zu Weimar unter dem Schutze der Prefreiheit erscheinende Tagesbltter, an denen sich die Professoren Oken und Luden betheiligten, verbreiteten ihre Ansichten der die Zeitereignisse in einer Weise, die mit den Ansichten der Regierungen in schroffem Widerspruch standen, im gesammten deutschen Publikum. Um so mehr mute dte Schrift eines walachifchen Bojaren, des russischen Staatsraths Stourdza, Oel ins Feuer gieen. Dieser hatte im Auftrag des Kaisers Alexander eine Denkschrift der deut-sche Zustnde abgefat, in der er den Geist der deutschen Professoren und Studenten als beraus gefhrlich schilderte und den Monarchen, denen die Schrift auf dem Aachener Congre 1818 bergeben wurde, das Schreckbild einer deut-schen Revolution vor Augen hielt. *) Dazu kam noch, da die *) Als zwei junge Grafen den Bojaren als den Feind deutscher Freiheit forderten, erklrte derselbe, nur auf Alexanders Befehl die Schrift gedacht, geschrieben und ausgefhrt zu haben, worauf jene er-

7. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 58

1877 - Oldenburg : Stalling
58 - eigni eintrat, welches der weiteren Entwickelung der griechischen Erhebung eine andere Wendung gab. Am I.december 1825 war Kaiser Alexander zu Taganrog am Asowschen Meere, wohin er seine kranke Gemahlin begleitet hatte, pltzlich gestorben. Da er keine Kinder hinterlassen hatte, war sein Bruder Konstantin der nchste zur Thronfolge. Aber dieser Grofrst hatte schon im Januar 1822 eine Urkunde zu Gunsten seines jngeren Bruders Nikolaus ausgestellt, in der er auf den Thron verzichtete. Nikolaus, obwohl von dieser Verzichtleistung unterrichtet, war doch der Erste, seinem Bruder zu huldigen, indem er von dessen Entsagung keinen Gebrauch machen wollte, da seine Gesinnung sich seitdem ge-ndert haben knnte. So wurde denn Grofrst Konstantin in Petersburg und in ganz Rußland als Kaiser ausgerufen und eine Abordnung des Senats mit der Huldigungsacte an ihn nach Warschau gesandt. Doch Konstantin beharrte auf seinem frheren Entschlsse; Nikolaus bernahm die Krone und sollte bald Gelegenheit finden, seinen Much und seine Kraft inbe-Huptling derselben zu beweisen. Auch in Rußland hatten freisinnige Ideen Eingang ge-flinden, und namentlich hatte der Offizierstand, der während der Befreiungskriege Deutfchlanb und Frankreich kennen gelernt, dieselben in sich aufgenommen. Seit lngerer Zeit beftanb ein zwiefacher Bund des Norbens und des Sdens, dessen letztes Ziel kein geringeres war, als das Zarenreich in eine Fderativ-Republik umzugestalten und ihr eine Verfassung nach dem Muster der norbamerikanifchen zu verleihen. An der Spitze des Norbbunbes, der zu Petersburg feinen Sitz hatte, stauben der schwache, aber ehrgeizige Fürst Tru-betzkoi, und der energische Garbelieutenant Rylejef, an der Spitze des fblichen der Oberst Pestel und der Jntenbant Jufchnewski. Eine bunkele Kunbe von dem sinftern Treiben dieses geheimen Doppelbundes verdsterte die letzte Zeit von Alexanders Leben, erfllte fein Gemth mit Mitrauen und trug dazu bei, da er einem Kriege gegen die Trken zu Gunsten der Griechen immer abgeneigter ward, vielmehr sich ganz der Metternich'fchen Ansicht zuwandte, da in allen Lndern ein den Monarchien feindlicher Emprungsgeist im Verborgenen fein Wesen treibe,

8. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 153

1877 - Oldenburg : Stalling
153 - Glaubenssachen entschieden. Nach dem Untergange des oft-rmischen Reiches ist Moskau der Mittelpunkt der griechischen Kirche, der Czar das Oberhaupt aller ihrer Bekenner gewor-den und sein Beruf, die durch Nationalitt und Religion der-wandten Slavenstmme zu einem Ganzen zu vereinigen. Solche Ideen, wenn auch zum grten Theile der Phantasie an-gehrig, muten doch bei der damaligen Weltlage beunruhigend wirken und Unsicherheit und Besorgni bei den Regierungen hervorrufen, die aus Furcht vor der Revolution der russischen Politik zugefhrt wurden. Rulands Uebergewicht auf dem Continente war entscheidend. Auf ganz anderen Grundlagen beruhte Englands Gre. Durch seine geographische Lage, seinen Reichthum, seine See-macht, durch seine freie Verfassung, die in das Wesen der Bevlkerung bergegangen war, bildete es dem russischen Ab-solutismus gegenber einen natrlichen Gegensatz. England und Rußland muten einander nothwendig berall entgegen-treten. _ Im Kaukasus, in Canada und Afghanistan bekun-deten sich die Aeuerungen eines Antagonismus, der frher oder spter zu einem entscheidenden Zusammensto führen mute. Xv. Die revolutionren Bewegungen in Deutsch-land. bestreich und Preußen. Die Julirevolution wurde auch fr Deutschland ein folgenschweres Ereigni. Ihre grte Bedeutung lag in-dessen darin, da sie auf den Umschwung der Ideen wirkte; tatschlich wurden nur einige deutsche Staaten zweiten und dritten Ranges davon berhrt. Der Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig, der am 16. Juni 1815 in der Schlacht von Quatre Bras fiel, hatte zwei minderjhrige Shne, Karl und Wilhelm, hinter-lassen, von denen der ltere ihm in der Regierung folgen sollte. Der damalige Prinz-Regent von England, nachmalige König Georg Iv., der zugleich König von Hannover war,

9. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 105

1877 - Oldenburg : Stalling
105 also eine selbststndige politische Existenz. In der Folge jedoch, als in Alexander Mitrauen und Argwohn gegen jedes unab-hngige Volksleben auftauchten, hatte er sich in Hinsicht auf Censur und Oeffentlichkeit der Verhandlungen im Reichstage zu manchen Beschrnkungen der Verfassung veranlat ge-funben. Indessen war die russische Regierung zu Alexanders Zeit immer noch mit einer gewissen Migung verfahren; anders aber gestaltete sich das Verhltni, als Kaiser Nico-laus den Thron bestieg, der zwar die ueren Formen der Verfassung bestehen lie, aber ihre einzelnen Bestimmungen fters verletzte.*) Was brigens ueres Glck, Ruhe und Wohlstand anbetrifft, so befand sich Polen unter russischem Scepter wohler, als zur Zeit seiner frheren Selbststndigkeit. Es herrschte Ordnung in der gesammten Verwaltung, und Unparteilichkeit in der Rechtspflege. Volksunterricht, Acker-bau, Handel und Kunstflei erfreuten sich der Begnstigung der Regierung. Aber alle diese Wohlthaten vermochten in den Polen die Erinnerungen an die verlorene Unabhngigkeit nicht zu erlschen. Man fhlte, da die verliehene Freiheit nur die Gnadenerweisung eines fremden Gebieters, kein sicher erworbenes Recht sei. Mit bitterem Schmerze gedachten die Polen ihrer frheren Selbststndigkeit, der Macht und Gre ihres alten Reiches und der glorreichen Thaten ihrer Ahnen; der Gedanke an die Theilungen ihres Staates, an Rulands Gewaltthtigkeiten erfllten den Geist der zertretenen Nation und forderte sie, wie ein blutiger Schatten, zur Wiederher-stellung der alten Herrlichkeit auf. Wenn aber auch in allen Schichten der Gesellschaft eine russenfeindliche Gesinnung herrschte, so war man doch der Mittel und Wege, zu einer politischen Wiedergeburt Polens zu gelangen, verschiedener Meinung. Eine Partei, die beson- *) In die Verschwrung beim Regierungsantritt des Kaisers waren auch einige hundert vornehme Polen verwickelt. Sie wurden einer Mi-litrcommission berwiesen, und erst auf die Beschwerden der Polen, deren Verfassung hierdurch verletzt war, vor den polnischen Senat ge-stellt. Die ffentliche Meinung sprach sich zu Gunsten der Angeklagten aus, und der Senat, eben so gesinnt, sprach sie frei. Diese Freisprechung rief den grten Unwillen in Nicolaus hervor, so da er mitrauischer und strenger gegen die Polen wurde.

10. Altertum - S. 120

1894 - Oldenburg : Stalling
120 aber Se'quaner und duer in gleicher Weise unterjochte und stets neue Scharen von Germanen der den Rhein nach Gallien hinberzuziehen drobte. Da Unterhandlungen mit ihm keinen Erfolg hatten, zog Csar gegen ihn. trotz der Angst, die im rmischen Lager herrschte, wo viele schon ihr Testament machten, und schlug ihn vollstndig in der Gegend von Ml-Hausen im Elsa (58). Der Rhein ward hiermit die Grenze des rmischen Reiches. In den folgenden Jahren unterwarf Csar in hartnckigen Kmpfen die Belg er, insbesondere die streitbaren Nervier im nordstlichen, und die Aquitaner im sdwestlichen Gallien. Im Jahre 55 brachte er den Usipetern und Tcnete'ren, die der den Rhein gegangen waren, eine Niederlage bei und ging auf einer von ihm geschlagenen Brcke der den Rhein nach Germanien, was er im I. 53 wiederholte. So ging er auch zweimal der das Meer nach Britannien (55 und 54), um durch die Unterwerfung der dortigen Huptlinge die Macht der rmischen Waffen zu zeigen. Im Jahre 53 brach unter dem Arverner V e rcing e torix der letzte, allgemeine Aufstand der Gallier aus, der nach den hrtesten Kmpfen mit ihrer Niederlage bei Ale'sia (nordwestlich von Dijon) endete. Mit der bergabe des Vereinge'torix war die Unterwerfung Galliens zum Ab-fchlu gebracht. Erneuerung und Auflsung des Triumvirats. Whrend Csar ganz Gallien unterwarf und sich in diesen Kriegen un-geheuere Schtze, sowie ein sieggewohntes, ihm treuergebenes Heer verschaffte, blieb Pompejus zur Behauptung seiner Macht in Rom. Cicero war inzwischen nach sechzehn Monaten aus der Verbannung unter lautem Jubel des Volkes zurckberufen (57). Um ihr Ansehen zu sichern, kamen die drei Machthaber zu Luca in Etrurieu zusammen und erneuerten ihren Bund (56). Dem Csar wurde Gallien auf weitere 5 Jahre zuerteilt; Pompejus und Crassus wurden Konsuln fr das Jahr 55; nach dem Konsulat erhielt letzterer Syrien, der erstere Spanien zur Provinz. Crassus unter-nahm von Syrien aus mit einem Heere von 50 000 Mann einen Feldzng gegen die Parther, die sich bis zum Euphrat ausgedehnt hatten. Allenthalben Geld erpressend, lie er sich von den Par-thern durch einen verstellten Rckzug in die wsten Gegenden des oberen Mesopotamiens locken und kam unter verlustvollen Kmpfen nach Karrh. Hier ward er während trgerischer Unterhand-luugen gettet, sein Heer vernichtet (53). Nun standen noch Csar und Pompejus einander gegenber; aber ihre Verbindung war
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